In diesem Artikel enthalten:

Lesezeit: 5 min
  • Funktion des Immunsystems
  • Schwaches Immunsystem
  • Tipps für ein starkes Immunsystem
  • Impfkalender
  • Merkpunkte
  • Produkttipps

Ein starkes Immunsystem bei Katzen – der beste Schutz vor Krankheiten

Krankes Kätzchen erholt sich auf dem Arm ihres Menschen

Hast Du den Verdacht, das Immunsystem Deiner Katze ist angeschlagen? Symptome wie wiederkehrender Schnupfen oder Pilzerkrankungen können dafürsprechen. Genau wie bei uns Menschen kann das Immunsystem der Samtpfoten aus unterschiedlichen Gründen geschwächt werden. Übergewicht, zu wenig Ruhe und Schlaf, Nährstoffmangel, aber auch Verletzungen, Krankheiten und die Einnahme von Medikamenten sind nur einige Faktoren, die sich negativ auf das Immunsystem unserer Lieblinge auswirken können. Besonders alte Katzen, deren Immunabwehr generell schwächer ist, und Kitten, deren Immunsystem noch nicht komplett aufgebaut ist, können Unterstützung daher gut gebrauchen. Doch auch gesunde Katzen profitieren von verschiedenen Ergänzungsfuttermitteln, die das Immunsystem stärken.  

Du möchtest wissen, wie das Immunsystem Deiner Katze funktioniert, was das Immunsystem schwächt, welche Folgen das haben kann, wie Du das Immunsystem Deiner Samtpfote stärken kannst und welche Impfungen wichtig sind? Dann solltest Du jetzt weiterlesen.

Wie funktioniert das Immunsystem der Katze

Das Immunsystem der Katze dient als Schutzschild gegen Bakterien und Viren und basiert auf einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Körperzellen, Botenstoffe, Gewebe und Organe. Menschen wie Tiere kommen täglich mit einer Vielzahl von Krankheitserregern in Berührung. Die meisten davon hält unsere Immunabwehr in Schach. Es lassen sich zwei verschiedenen Abwehrsysteme voneinander unterscheiden: 

  1. Die unspezifische Abwehr
    Die erste Stufe der Immunabwehr besteht aus der sogenannten anatomischen Barriere aus Haut, Schleimhaut, Haaren, Magensäue und Flimmerepithel. Die Haut ist das größte Schutzorgan, die das direkte Eindringen von Krankheitserregern in den Körper verhindert. Gelingt es einem Erreger trotz der Barriere in den Körper zu gelangen (zum Beispiel über eine Wunde), trifft er auf Fresszellen, die alles was als körperfremd und bedrohlich eingestuft wird, bekämpfen. Dabei umschließen sie den Eindringling und bauen ihn ab, ohne zwischen Erregerarten zu unterscheiden (unspezifische Abwehr). 
  2. Die spezifische Abwehr
    Im Gegensatz zur unspezifischen Abwehr ist der Katzenorganismus auch fähig, Erreger zu analysieren. Dabei ermittelt er die Art des Erregers und kann ihn mit gezielten Maßnahmen bekämpfen. Dank des immunologischen Gedächtnisses merkt sich der Organismus den Erreger sowie die Strategie zur Bekämpfung. Das Prinzip der „intelligenten Immunabwehr“ liegt auch Impfungen zugrunde.
Die Basis für ein starkes Immunsystem wird bei Katzen bereits kurz nach der Geburt geschaffen, da sie durch die Erstmilch der Katzenmutter wichtige Antikörper aufnehmen. Diese erste Grundimmunisierung hilft den kleinen Kätzchen beim Aufbau eines gut funktionierenden Immunsystems. Es ist mit verschiedenen Abwehr-Mechanismen ausgestattet, welche die Körper der Kitten vor Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen schützen.

Babykatze schaut unter einer Decke hervor

Gründe für ein geschwächtes Immunsystem bei Katzen 

Ein geschwächtes Immunsystem erleichtert es Krankheitserregern, in den Organismus zu gelangen. Welche Faktoren können die Abwehrkräfte Deiner Katze schwächen? 

Alter: Mit dem Alterungsprozess Deines Tieres geht ein alterndes Immunsystem einher – nicht alle Vorgänge verlaufen jetzt so reibungslos wie in jungen Jahren. Altersbedingte Krankheiten wie Arthrose verlangen dem strapazierten Immunsystem alle Kräfte ab, was es ungewünschten Eindringlingen wie Viren und Bakterien leicht macht. 

Krankheit, Verletzung/Operation und andere Körperreaktionen (z. B. auf Medikamente): Falsches Futter, Allergien, Durchfall, Erbrechen – alle körperlichen Reaktionen, die den Organismus anstrengen, schwächen das Immunsystem. Bitte suche in solchen Fällen immer ärztlichen Rat! Auch chronische Krankheiten (z. B. der Nieren), Verletzungen oder Entzündungen verlangen dem Immunsystem einiges ab. Darmparasiten setzen besonders jungen Katzen zu. 

Stress: Stresshormone beeinträchtigen die Immunabwehr erheblich. Sensible Katzen reagieren meist ängstlich auf Veränderungen. Zu den stressigsten Situationen für unsere Samtpfoten gehören: Umzug, Veränderungen im Haushalt (neue Mitbewohner), Revierkämpfe, Reisen, der Gang zum Tierarzt / zur Tierärztin. 

Wetter: Der Organismus regelt die Körpertemperatur, was bei extremen Temperaturen den Kreislauf stark belastet. Hiervon sind besonders Freigängerkatzen betroffen. 

Fellwechsel: Die starke Belastung des Stoffwechsels schwächt das Immunsystem. 

Übergewicht: Wirkt sich auf verschiedene Stoffwechselprozesse negativ aus – auch auf die Immunabwehr. 

Bewegungsmangel: Fördert schlechte Durchblutung, was den Transport von Boten- und Abwehrstoffen verlangsamt. 

Schlechte Ernährung (Nährstoffmangel): Fehlen dem Körper lebenswichtige Stoffe, stört das verschiedene Regelkreise, hemmt die Zellproduktion und natürliche Barrieren (Haut / Darmwand) werden infolge durchlässiger für Krankheitserreger. Ungesunde Futtermittel können die Organe überlasten oder zu Abfallstoffen verstoffwechselt werden, die abtransportiert werden müssen. 

Weitere Faktoren: 

  • Schlechte Darmflora 
  • Zu wenige Ruhe/Schlaf

Was sind die Folgen eines schwachen Immunsystems bei Katzen? 

Ein geschwächtes Immunsystem erleichtert Erregern das Eindringen in den Organismus. Einige Katzen leiden dann zum Beispiel häufiger als sonst an Magen-Darm-Problemen, Schnupfen, Infekten oder Allergien. Auch Parasiten wie Milben, Haarlinge oder Würmer haben nun leichtes Spiel und können Deiner Katze schaden. 


Was ist eine Allergie?

Reagiert der Körper Deiner Katze beim Kontakt mit einem eigentlich harmlosen Stoff mit einer extremen Abwehrreaktion, deutet das auf eine Überreaktion des Immunsystems (Allergie) hin. Zu einer solchen Fehlinterpretationen des Immunsystems kann es kommen, wenn eine Entzündung bei einer Darmerkrankung die Darmwand schädigt. 

Die Folge: Unzureichend verdaute Nahrungsbestandteile gelangen aus dem Darm ins Blut (Leaky Gut Syndrome). Besonders nicht ausreichend zerlegte Proteine werden häufig als Eindringlinge eingestuft und bekämpft. Das Immunsystem „erinnert“ sich an diese Eindringlinge, was dazu führt, dass es sogar nach ausgeheilter Erkrankung mit wieder intakter Darmbarriere zu Abwehrreaktionen auf die entsprechenden Eiweiße kommen kann – so ist eine Futtermittelallergie entstanden. 

Die Lösung: Stabilisieren und Umtrainieren der Darmflora.

Katze liegt auf dem Teppich und spielt mit einer Katzenangel

Tipps für ein starkes Immunsystem

Mit ein paar einfach umsetzbaren Tipps kannst Du das Immunsystem Deiner Katze stärken: 

  • Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist die Wunderwaffe für ein intaktes Immunsystem. Auch Wohnungskatzen kannst Du das über einen gesicherten Zugang zu Balkon oder Garten ermöglichen. Plane für Deine Wohnungskatze mindesten 30 Minuten Spielzeit pro Tag ein. 
  • Ausgiebige Erholungsphasen: Katzen schlafen bis zu 17 Stunden täglich – stelle Deiner Samtpfote dafür einen geschützten Rückzugsort zur Verfügung. 
  • Ausgewogene Ernährung: Sorge dafür, dass Deine Katze alle notwendigen Nährstoffe in der ausreichenden Menge zu sich nimmt. Nimm ärztlichen Rat in Anspruch, um die Fütterung Deines Lieblings optimal zu gestalten. 
  • Vermeide Stress: Dazu gehört auch, für eine katzengerechte Einrichtung zu sorgen, geeignete Toiletten, Futterplätze, Rückzugsorte und warme Liegeplätze bereitzustellen und der Katze Gesellschaft und Abwechselung zu bieten. •
  • Sorgfältige Parasitenprophylaxe 
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen 
  • Unterstützung beim Fellwechsel (Bürsten, regelmäßige Fellpflege)
Der Darm spielt für das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Mit der richtigen Menge und Art an Bakterien ist das Verdauungssystem der Samtpfote optimal ausbalanciert, das fördert auch das Immunsystem. Ernährungsumstellungen oder Erkrankungen können dieses Gleichgewicht durcheinanderbringen und für Verdauungsstörungen verantwortlich sein. 

Eine gesunde Darmflora hingegen sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger ungern ansiedeln und das Immunsystem so nicht schwächen können. Daher ist eine abgestimmte Unterstützung oftmals hilfreich, um nützliche Darmbakterien zu aktivieren. Die Fructooligosaccharide (FOS) können die Bildung positiver Darmbakterien anregen und so die wirksame Verdauung, die Futterverwertung und das Wohlbefinden fördern.

Impfkalender für Deine Katze 

Vor vielen Infektionskrankheiten kannst Du Deine Katze mit regelmäßigen Impfungen schützen. Gefährliche Krankheiten wie beispielsweise die Katzenseuche, werden dank des positiven Impfverhaltens von Halterinnen und Haltern nur noch selten diagnostiziert. Diese Krankheit hat bei Katzenbabys einen bedrohlichen Verlauf mit einer Todesrate von 75%. 

Weißt Du, welche Impfungen sinnvoll für Deine Katze sind? 

Deine erste Anlaufstelle sollte die Tierarztpraxis sein, wenn es darum geht, eine Entscheidung für oder gegen eine Impfung zu fällen. Eine Impfung ist notwendig – über die Häufigkeit sollten der Tierarzt / die Tierärztin beraten. Wichtig ist grundsätzlich, dass Deine Katze bei der Impfung wurmfrei und gesund ist. 

Grundimmunisierung: 

  • 8. - 9. Woche: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose, Chlamydien 
  • 12. - 13. Woche: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose, Tollwut, Chlamydien 
  • 26. - 20. Woche: FIP 
  • 20. - 24. Woche: FIP 
  • Nach einem Jahr: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Leukose, Tollwut, FIP, Chlamydien 


Übrigens: Auch Wohnungskatzen solltest Du gegen Tollwut impfen lassen.

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