In diesem Artikel enthalten:

Lesezeit: 5 min
  • Gelenke der Katze
  • Symptome erkennen
  • Chronischen Gelenkerkrankungen
  • Gelenkprobleme vermeiden
  • Bewegung trotz Arthrose
  • Merkpunkte
  • Produkttipps
Katze mit Gelenkschmerzen streckt sich

Hat meine Katze Arthrose?

Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen – wusstest Du, dass sich bei 90 % der Katzen über 12 Jahren Arthrose auf dem Röntgenbild nachweisen lässt? Katzen springen und klettern für ihr Leben gerne und fordern ihre Gelenke tagtäglich.Leider macht genau das sie anfälliger für entzündliche und schmerzhafte Gelenkveränderungen.

Wie entstehen die chronischen Verschleißerscheinungen am Gelenk, wie erkennst Du sie und was kannst Du tun, um Deinem Stubentiger zu helfen? Die Antworten findest Du in diesem Artikel.

Die Gelenke der Katze

Wen hat die anmutige Wendigkeit, die beeindruckende Sprungkraft und die Eleganz bei der Landung einer Katze noch nicht in seinen Bann gezogen? Es ist spektakulär anzusehen, wie sich eine Katze im Fall um die eigene Achse dreht und trotzdem auf ihren vier Pfoten landet.

Woher kommt diese Mobilität?

Die einzelnen Wirbelknochen der Katze sind weniger starr miteinander verbunden als beispielsweise bei uns Menschen oder bei Hunden. Die Wendigkeit des Bewegungsapparates verdanken Katzen dem optimalen Zusammenspiel von Muskeln, Nerven, Knochen, Sehnen, Bindegewebe und Bändern. Die Gelenke bilden die beweglichen „Scharniere“ zwischen zwei Knochen. Sie dämpfen Druckeinwirkungen ab (zum Beispiel bei Sprüngen aus großen Höhen) und sind oft großen Kräften ausgesetzt.

Fun Fact: Das Skelett der Katze weist 40 Knochen mehr als der Mensch auf – die meisten davon am Schädel, der Wirbelsäule und dem Schwanz. Die Evolution hat das Katzenskelett perfekt auf das Leben als Jäger ausgelegt – trotzdem stellen die Gelenke eine Schwachstelle im Bewegungsapparat da. Warum sie so anfällig sind, erklärt sich durch den Aufbau und die Beschaffenheit ihrer Bestandteile. Die Grundbestandteile der Gelenke sind immer gleich:

  1. Knochen
  2. Knorpel
  3. Gelenkflüssigkeit
  4. Gelenkkapsel

Aufbau eines Katzengelenks

Das Gelenk besteht aus Gelenkkopf und Gelenkpfanne, die wie Teile eines Puzzles ineinanderpassen. Sie sind von einer Schicht Gelenkknorpel bedeckt. Dazwischen befindet sich die Gelenkflüssigkeit und die Gelenkkapsel umhüllt das komplette Gelenk. Sie erfüllt eine Schutz- und Versorgungsfunktion. Die Bänder ermöglichen je nach Gelenk die Beweglichkeit im vorgesehenen Radius und sorgen im Zusammenspiel mit der Muskulatur für Stabilität.

Der Gelenkknorpel hilft mit seiner glatten Oberfläche die Reibung und damit Abnutzung in den Gelenken zu minimieren. Außerdem federt er Kräfte, die zum Beispiel beim Springen entstehen, ab – wie ein Stoßdämpfer.

Die Gelenkflüssigkeit (Synovia oder Gelenkschmiere) besteht hauptsächlich aus Hyaluronsäure, Glucose und Wasser. Sie füllt den Gelenkspalt und hilft wie der Knorpel beim Abfedern von Stößen. Weitere Aufgaben: Nährstoffzufuhr für den Knorpel, Abtransport von Abbauprodukten und Reduktion der Reibung der Knorpel.

Durch die Beanspruchung der Gelenke im Laufe eines Katzenlebens kommt es zur Abnutzung von Knorpelstrukturen, die sich jedoch durch art- und bedarfsgerechte Ernährung sowie ausreichend Bewegung selbst regenerieren können. Durch Faktoren wie Alter, Übergewicht, Verletzungen oder Überlastungen reichen die Selbstheilungskräfte nicht mehr aus und das kann zu schmerzenden und entzündeten Gelenken bei Deiner Katze führen. Wie Du Gelenkschmerzen erkennst und wie Du Deiner Katze helfen kannst, erfährst Du jetzt.

Hauskatze auf Kratzbaum

So erkennst Du Gelenkprobleme bei Deiner Katze

Die Symptome für Gelenkprobleme bei Katzen sind vielfältig und nicht alle sind leicht als solche zu erkennen, da sie recht unspezifisch sind. Achte auf die folgenden Anzeichen und suche zur Abklärung unbedingt einen Tierarzt / eine Tierärztin auf, um im Zweifel andere Ursachen auszuschließen:

  • Deiner Katze fällt das Putzen schwer: Bei schmerzenden Gelenken vermeiden Katzen die Bewegung – auch die Verrenkungen, die zur Fellpflege notwendig sind. Folge: Das Fell wirkt ungepflegter als sonst.
  • Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme – können in Kombination mit anderen Warnsignalen auf Gelenkbeschwerden hindeuten.
  • Gewichtszunahme: Schmerzende Gelenke halten Deine Katze von Bewegung ab und infolge steigt ihr Körpergewicht.
  • Stubenunreinheit: Wenn es Deiner Katze schwerfällt, in die Katzentoilette zu klettern, kann es vorkommen, dass sie Kot oder Harn neben der Toilette absetzt.
  • Inaktivität: kein oder weniger Spielen, Klettern oder Benutzung des Kratzbaums
  • Aggression oder Angst
  • Vermehrtes Schlafen
  • Lautes Klagen
  • Lahmheit
  • Koordinationsschwierigkeiten
  • Erweiterte Pupillen, Blinzeln, Knurren, Fauchen und Wimmern können ein Ausdruck für körperlichen Schmerz sein

Chronische Gelenkerkrankungen bei Katzen

Gelenkerkrankungen bei Katzen werden im Vergleich zu Hunden seltener diagnostiziert. Ist der Gelenkknorpel beschädigt oder das Gelenk entzündet, kommt es zur Veränderung der Knorpeloberfläche und das Gelenk ist in seiner Funktion gestört. Die Folgen: Weitere Knorpelschäden, ein Umbau der Knochen, Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. 

Bei vielen Katzen mit Arthrose (degenerative Gelenkerkrankung) bleibt die Ursache unklar.

Die Arthritis bezeichnet eine akute oder chronisch Gelenkentzündung, die häufig zu bleibenden Schäden an Gelenkstrukturen führt – der Arthrose. 

 Ursachen von Arthritis:

  • bakterielle Infektion (z.B. Borreliose)
  • Immunerkrankung (z.B. Rheuma)
  • Besonders häufige Ursache: Knorpelschäden

Main Coons und andere Rassekatzen sind anfällig für Arthrose

Ursachen von Arthrose bei Katzen

Arthrose entsteht in der Regel durch eine übermäßige Belastung der Gelenke. Bei Hunden lässt sich die Überlastung des Gelenkknorpels häufig auf Gelenkfehlstellungen, spezielle Knorpelerkrankungen oder auch Unfälle (Traumata) mit Knorpelverletzungen zurückführen (sekundäre Arthrose), wohingegen bei Katzen seltener solche Ursachen feststellbar sind (primäre Arthrose).

Ursachen für Arthrose bei Katzen:

  • Traumata (Knochenbrüche / Gelenk; Kreuzbandrisse oder Beschädigung von Knochen)
  • Dysplasien (Fehlbildung von Knochen – etwa die Hüftgelenksdysplasie bei Rassekatzen wie Main Coons – können zu Fehlbelastungen führen und Arthrose begünstigen)
  • Patellaluxation (Kniescheibenverrenkung)
  • Arthritis (Gelenkentzündung)


So wird Arthrose bei Katzen behandelt

Eine Arthrose ist nicht heilbar – Knorpelschäden lassen sich leider nicht rückgängig machen. Die Therapie setzt daher darauf, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, Schmerzen im besten Fall zu beheben und die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks wiederherzustellen.

Dein Tierarzt / Deine Tierärztin kann andere Schmerzursachen ausschließen und einen geeigneten Therapieplan aufstellen. Dieser kann zum Beispiel folgende Maßnahmen umfassen:

  • Bei akuten Schmerzen: Medikamentöse und entzündungshemmende Schmerzbehandlung (aufgrund der Nebenwirkungen muss die Einnahme gerade bei älteren Katzen gut überwacht werden. Das Ziel ist eine möglichst niedrige Dosierung)
  • Achtung: Gib Deiner Katze niemals Schmerzmittel wie z.B. Aspirin oder Paracetamol, die für Menschen gedacht sind. Diese können für Katzen schon in geringer Dosierung tödlich sein.
  • Zusätzlich werden gelenkunterstützende Nährstoffe in der Therapie eingesetzt – diese können bei leichterer Arthrose sogar die begleitende Schmerztherapie ersetzen. 

Die wichtigsten gelenkunterstützenden Nährstoffe, die heute zur Arthrose-Therapie bei Katzen zur Verfügung stehen:

  • Glykosaminoglykane (GAG): Glukosamin und Chondroitinsulfat (häufig in Kombination mit Mangan) – zum Beispiel in Dr.Clauder's Mobil & Fit - Gelenk Serum 
  • Omega-3-Fettsäuren, z.B. EPA und DHA
  • Antioxidanzien, z.B. Vitamin E (Vitamin C, Selen, Methyl-Sulfonyl-Methan = MSM)
  • Grünlippmuschelxtrakt (GLM) (in Spezialfutter oder Nahrungsergänzungsmitteln für Katzen). 

In manchen Fällen ist es auch möglich, die Ursache für die Gelenkerkrankung operativ zu beheben, etwa durch eine künstliche Gelenkversteifung. Dies wird der behandelnde Tierarzt / die behandelnde Tierärztin im Einzelfall entscheiden – eine konservative Therapie sollte vorangegangen sein. 

Auch physiotherapeutische Maßnahmen wie Massagen, Kälte- und Wärmeanwendungen, Stretching und Bewegungsübungen (z. B. Hindernis-Parcours) können Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit entgegenwirken. Die Akzeptanz gegenüber solchen Therapieansätzen ist bei Katzen jedoch geringer als bei Hunden.

Ausreichend Bewegung  beugt Gelenkproblemen bei Katzen vor

So vermeidest Du Gelenkprobleme bei Katzen

Auch junge Katzen können an Gelenkproblemen leiden – eine frühzeitige Vorsorge ist deshalb ein absolutes Muss für die Gelenkgesundheit. Achte besonders darauf, an das Wachstum angepasstes Futter zu geben.

Vermeide folgende Risikofaktoren, welche die Entstehung von Arthrose begünstigen können: 

  • Wiederkehrende, hohe Belastungen (zum Beispiel durch tägliche Sprünge aus großer Höhe)
  • Übergewicht – stellt eine Belastung für den gesamten Bewegungsapparat dar.
  • Kalte oder gar feuchte Unterlagen im Rückzugsort sind Gift für die Gelenke.

Sowohl das richtige Futter als auch genügend Bewegung sind Schlüsselfaktoren zur Vorbeugung von Gelenkbeschwerden.

Weißt Du wieviel Bewegung Deine Katze braucht?

Eine eindeutige Antwort gibt es auf diese Frage nicht, denn sie ist abhängig von vielen Faktoren: Alter, Gesundheitszustand, Haltungsumstände und Rasse (Britisch Kurzhaar, die Perserkatze und Ragdoll gelten als etwas ruhiger, während die Bengalkatze, die Abessinierkatze und die Savannah besonders aktiv sind).

Wenn Deine Katze ein Freigänger ist, ist sie in der Regel ausgelastet. Bei Wohnungskatzen gilt es, Deinem Liebling durch Kletterangebote und gemeinsame Spielzeit fit zu halten. Die Wohnungsgröße spielt eine wichtige Rolle: Deinem Vierbeiner sollten mindestens 50 Quadratmeter aufgeteilt auf mehre Zimmer zur Verfügung stehen.

Die Reviergröße von Freigängern umfasst zum Vergleich oft 100 Quadratmeter und mehr – das erweiterte Revier (Jagdrevier) kann zwischen 0,5 und 1,5 Quadratkilometern groß sein. So viel Platz haben Wohnungskatzen nicht. Umso wichtiger ist es, Kratz-, Kletter- und Spielangebote aufzubauen.

Bewegungsanreize bieten: 

  • Kratzbäume
  • Stabile (freie) Regalbretter
  • Schränke (Katzen mögen hohe Aussichtsplätze)
  • Fensterbretter
  • Mindestens 1 Stunde pro Tag: aktive Spielzeit gemeinsam mit Deiner Katze (aufgeteilt auf mehre Sessions)

Individuelle Bewegungsvorlieben spielen eine wichtige Rolle – vielleicht hat Deine Wohnungskatze ja Lust auf einen Leinenspaziergang? Sei kreativ.

Warum Deine Katze trotz Arthrose in Bewegung bleiben sollte

Inaktivität ist Gift für die Gelenke Deiner Katze – auch und gerade, wenn sie an Arthrose leidet, denn Bewegung hilft bei der Gewichtsabnahme, regt den Muskelaufbau sowie die Produktion von Gelenkschmiere (Synovia) an.

Tipp: Verteile das Futter für Deine Katze in mehreren kleinen Portionen in der ganzen Wohnung, um sie zur Bewegung zu animieren. Wenn die Schmerztherapie anschlägt, wird Deine Katze die Freude an der Bewegung wiederfinden. Unterstützen kannst Du sie durch kleine Veränderungen:

  • Tieferen Einstieg in die Katzentoilette schaffen
  • Aufstiegshilfen zum Lieblings-Aussichtsplatz aufstellen
  • Bürstenmassagen geben, wenn Deine Katze selbst nicht mehr alle Körperstellen erreicht – das fördert auch die Bindung zu Deinem Liebling.

Das solltest Du Dir merken

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