In diesem Artikel enthalten:
- Ursachen & Risiken
- Faktor Stress
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Behandlung
- Merkpunkte
- Produkttipps
Magen-Darm-Probleme bei Katzen
Das Wohlergehen unserer Samtpfoten liegt uns am Herzen – deshalb setzen wir uns auch mit den weniger appetitlichen Aspekten des Zusammenlebens auseinander: Magen-Darm-Beschwerden, die mit Erbrechen und Durchfall einhergehen, sind nicht schön, aber leider keine Seltenheit.
In den meisten Fällen ist es schnell durchgestanden – aber nicht immer verläuft ein Infekt harmlos.
In diesem Artikel stellen wir Dir die Warnsignale vor, die Dich veranlassen sollten, sofort zur Tierklinik zu fahren. Du erfährst außerdem mehr über Symptome von Magen-Darm-Beschwerden und wie Du Deinem Tier Linderung verschaffst.


Ursachen und Risikofaktoren
Katzen brauchen beim Verrichten ihrer kleinen und großen Geschäfte Privatsphäre. Magen-Darm-Probleme bleiben jedoch in der Regel nicht lange geheim und spätestens beim Reinigen der Katzentoilette wirst Du einen Blick auf die Ausscheidungen Deines Vierbeiners werfen müssen. Und das ist auch notwendig, denn sollte Deine Katze andauernd mit Verdauungsproblemen zu kämpfen haben, ist ein Gang zum Tierarzt / zur Tierärztin erforderlich.
Verändert sich die Konsistenz des Kots, spricht man nicht gleich von Durchfall. Dennoch ist es ein Zeichen dafür, dass Dein Tier versucht, ein Problem im Magen-Darm-Trakt zu bekämpfen und aus dem Körper hinauszubefördern.
Woher kommen die Magen-Darm-Beschwerden?
- Verdorbenes Futter (Nassfutter im Napf beginnt bereits nach 20 Minuten zu verderben)
- Ungeeignetes Futter / plötzliche Futterumstellung
- Unverträglichkeit / Allergie
- Fette Zwischenmahlzeiten, Essensreste
- Unbekömmliches Beutetier oder Pflanzen (Freigänger)
- Milch-, zucker- oder stärkehaltiges Essen
- Aufnahme von Fremdkörpern (z. B. Spielzeug)
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Zu kaltes Futter
- Trauma oder Stress
Beobachte Dein Tier aufmerksam und sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – gerade, wenn Deine Katze unter Durchfall leidet. Wenn Symptome länger als 2 Tage andauern, oder sich das Verhalten Deiner Katze auffällig verändert (lethargisch, appetitlos etc.), solltest Du einen Tierarzt / eine Tierärztin zu Rate ziehen.
Denn auch ernsthafte Auslöser können Ursache für die Beschwerden sein: Trotz regelmäßiger Entwurmung gehört eine Infektion mit Parasiten zu den häufigsten Ursachen für Durchfall.
Weitere mögliche Auslöser:
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Viren oder Bakterien
- Nieren- oder Leberinsuffizienz
- Vergiftung
- Schilddrüsenüberfunktion
- Tumore
Faktor Stress bei Katzen
Katzen reagieren äußerst sensibel auf Veränderungen in ihrer Umwelt. Welche Faktoren Stress auslösen, ist bei jedem Tier individuell. Deshalb ist es wichtig, mögliche Stressfaktoren zu erkennen und zu beseitigen. Wiederkehrender Stress belastet die Psyche Deiner Katze und wirkt sich negativ auf ihre Gesundheit aus – unter anderem können Magen-Darm-Probleme die Folge sein.

Typische Stressauslöser:
- Umzug
- Neue Mitbewohner
- Tierarztbesuch
- Lärm
- Veränderungen in Bezug auf den gewohnten Tagesablauf: Fremde Menschen, neues Futter, neue Möbel, Veränderungen im Revier
Anzeichen für Stress:
- Lautes Miauen, Fauchen
- Geduckte Haltung
- Ständiges Putzen
- Verstecken/Flucht
- Unruhe
- Aggressivität
- Urinieren/Koten außerhalb des Katzenklos
Folgen von wiederkehrendem Stress:
- Vermehrte Ausschüttung des Hormons Gastrin: regt Magensäureproduktion an und erhöht das Risiko einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder eines Magengeschwürs (Symptome: Appetitlosigkeit und Erbrechen)
- Anzahl der Leukozyten verringert sich unter Stress: Infektanfälligkeit nimmt zu (Blutzellen sind für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig)
Was hilft gegen Stress?
Im besten Fall hast Du die Stressauslöser frühzeitig erkannt und beseitigt. Aber nicht immer kannst Du Deinem Liebling den Stress ersparen – manchmal braucht er eine Impfung oder es kommt mal Besuch vorbei. In solchen Fällen gilt es, Ruhe zu bewahren und aufmerksam zu reagieren: Sprich beruhigend mit Deinem Tier, lenke es liebevoll vom Stressauslöser ab. Auch Rückzugsorte helfen Katzen, zur Ruhe zu kommen.

Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen
Als „Magen-Darm-Infekt“ bezeichnet man nicht nur bakterielle Infekte oder Viruserkrankungen des Magen-Darm-Traktes von Katzen. Der Begrifft bezieht sich auch auf nicht-infektiöse Erkrankungen wie Vergiftungen oder Futtermittelunverträglichkeiten. Immer geht es jedoch um ein gestörtes Gleichgewicht im Magen- sowie Darmbereich der Katze, die eine gründliche, ärztliche Anamnese notwendig macht.
Beispiele für Magen-Darm-Erkrankungen und mögliche Auslöser:
- Infektiöse Darmerkrankungen: Pilze, Bakterien, Viren, Parasiten
- Nicht-entzündliche Darmerkrankungen: Allergien, falsche Fütterung, Stress und Pankreasinsuffizienz
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung): allergische Reaktionen, Bakterien, Nierenerkrankung, Wurmbefall, Stress
- Enteritis bzw. katarrhalische Entzündung des Darms: Fütterungsfehler, Stress
Das Erbrechen von Haarballen ist zwar nicht angenehm, aber für Katzen völlig harmlos. Über die Widerhaken der Zunge nehmen sie beim Putzen Fell auf, das sie später wieder hochwürgen.
Magen-Darm-Beschwerden vorbeugen: so geht's
Das A und O für einen gesunden, beschwerdefreien Magen-Farm-Trakt Deiner Katze ist eine artgerechte und naturbelassene Ernährung.
Beachte außerdem die folgenden Tipps:
- Weniger ist mehr: Zu große Futterportionen belasten den Magen und provozieren Verdauungsschwierigkeiten. Besser: Mehrere, kleine Portionen über den Tag verteilt.
- Futterumstellungen solltest Du gut vorbereiten – im Zweifel in Absprache mit dem Tierarzt / der Tierärztin
- Katzenfutter: 80-85% Fleischanteil, frei von schädlichen Füll- und Zusatzstoffen
- Katzen sind Gewohnheitstiere: Halte feste Essenszeiten ein (zum Beispiel nach dem Aufstehen, nach dem Feierabend und vor dem Schlafengehen)
- Ausreichend Wasser – besonders bei Fütterung mit Trockenfutter
