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Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie bei Katzen
Ernährung braucht Harmonie – eine ausgewogene Katzenernährung ist lebenswichtig für unsere Samtpfote. Um gesund und vital zu bleiben, braucht Dein Tier:
- Zutaten, die aufeinander abgestimmt sind
- neben Muskelfleisch und Innereien auch pflanzliche Nahrung (rohfaserige Ballaststoffe), tierisches und pflanzliches Fett, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine
Eine gute Trocken- und Feuchtnahrung deckt diese Bereiche ab und versorgt Deine Katze optimal. Aber was ist zu tun, wenn Deine Katze trotz einer ausgewogenen Ernährung folgende Symptome hat: Husten, Keuchen oder Niesen, Blähungen oder entzündete Haut?
Das könnten Hinweise auf eine Allergie oder Futtermittelunverträglichkeit sein. Für Dich als Katzenhalter:in ist es eine Herausforderung, die Anzeichen richtig zu deuten, denn die Symptome können auch bei anderen Krankheiten oder beim Befall von Parasiten auftreten.
Wie Du die Symptome richtig deutest, welche Tests Du durchführen und wie Du Deinem Tier helfen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Symptome einer Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie bei Katzen
Die Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie sind die dritthäufigsten Auslöser für Unwohlsein bei Katzen. Rein äußerlich machen sie sich durch dieselben Symptome bemerkbar – dazu gehören:
- Erbrechen oder Durchfall
- Gerötete oder entzündete Haut
- Blähungen
- Chronische Probleme mit den Ohren
- Häufiges Kratzen
- Schlechtes Wachstum bei jungen Katzen
- Starker Haarausfall
- Husten, Keuchen oder Niesen
- Auch Asthma kann ein Zeichen für eine Futterallergie bei Katzen sein.
Die meisten Symptome treten oft erst einige Tage später auf. Diese sogenannten Spätreaktionen machen es schwer festzustellen, was sie ausgelöst hat.
Unverträglichkeit oder Futtermittelallergie: Was ist der Unterschied?
Klinische Symptome wie häufiges Kratzen, Durchfall oder starker Haarausfall reichen nicht aus, um einer Lebensmittelallergie eindeutig von einer Unverträglichkeit zu unterscheiden, da sie sich symptomatisch gleich äußern.
Unverträglichkeiten bei Katzen
Echte Futtermittelallergien treten bei Katzen seltener auf als Unverträglichkeiten. Eine Futtermittelunverträglichkeit oder Intoleranz ist eine Überempfindlichkeitsreaktion, an der das körpereigene Abwehrsystem der Katze nicht beteiligt ist. Die Gründe können unterschiedlicher Natur sein – so kann etwa ein Mangel an Enzymen Auslöser für Überempfindlichkeitsreaktion sein. In diesem Fall ist der Organismus unfähig, gewisse Bestandteile der Nahrung zu verdauen. Unter erwachsenen Katzen ist beispielsweise die Laktoseintoleranz weit verbreitet: Die Aktivität des Enzyms Laktase nimmt im Körper der heranwachsenden Katze immer weiter ab. Laktase braucht der Katzenorganismus aber, um den Milchzucker in Kuhmilch etc. abzubauen. Unverdauter Milchzucker hat typischerweise Verdauungsprobleme zur Folge.
Was ist eine Kreuzallergie?
Leidet eine Katze an einer Allergie, können die gebildeten Antikörper auf dem Allergen sogenannte Epitope – Gebilde aus Proteinen und Zuckerverbindungen – erkennen. Kommt nun z. B. in einem Gemüse, gegen das die Katze allergisch ist, ein Molekül vor, das ähnliche Epitope aufweist wie das eigentliche Allergen, können die Antikörper auch an diese ähnlichen Epitope andocken und eine allergische Reaktion verursachen.
Futtermittelallergien bei Katzen
Bei einer echten Futtermittelallergie handelt es sich um eine durch das Immunsystem hervorgerufene heftige Reaktion auf eigentlich harmlose Bestandteile der Nahrung. Der Organismus bildet Antikörper auf bestimmte Eiweißstrukturen im Futter. Diese kann die Tierärztin/der Tierarzt durch einen Bluttest nachweisen. Die Reaktion wird anschließend immer auftreten, wenn Deine Katze mit diesem Futtermittel in Kontakt kommt: Schon kleinste Dosen des Allergens genügen, um eine Immunantwort hervorzurufen.
Auslöser für Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten bei Katzen
Katzen entwickeln eine Futtermittelallergie häufig im Alter zwischen zwei und sechs Jahren und reagieren dann plötzlich auf bestimmte Futterbestandteile – das kann auch Futter betreffen, das sie zuvor problemlos vertragen haben. Auslöser von Futtermittelallergien oder Unverträglichkeiten sind Proteine pflanzlicher oder tierischer Herkunft, also Eiweißbestandteile in der Nahrung. In seltenen Fällen kann auch eine Kohlenhydratquelle Grund sein. Jedes Eiweiß im Futter ist potenziell in der Lage, eine allergische Reaktion, eine darauffolge Kreuzallergie oder einer Unverträglichkeit auszulösen.
Zu den häufigsten Futterallergenen bei Katzen zählen:
- Rind
- Huhn
- Milchprodukte
- Eier
- Fisch
- Seltener: Soja
Diagnose: Eliminations- und anschließende Provokationsdiät
Nahrungsmittelallergien oder Futterunverträglichkeiten können bei Katzen ein Leben lang anhalten. Das Hauptziel bei der Behandlung von Allergien oder unerwünschten Reaktionen auf Lebensmittel besteht darin, den Lebensmittelbestandteil zu finden und zu vermeiden, der für die Entstehung der Haut- oder Magen-Darm-Symptome verantwortlich ist. Doch welche Bestandteile sind das und wie kannst Du sie entlarven? Zur Diagnose hat sich die Methode einer Eliminations- und anschließende Provokationsdiät etabliert.
Wichtig vorab: Die Tierklinik muss andere Allergieformen wie die Flohbissallergie, eine Umweltallergie, Infektionen, Parasitenbefall oder ein bestimmter Mangel als Auslöser für die Symptome ausschließen.
Ablauf der Eliminations- und anschließende Provokationsdiät:
- Fütterung eines hypoallergenen Futters (von der Tierärztin/vom Tierarzt) – meist auf Basis hydrolysierter Proteine – das bedeutet, das ein Protein teilweise aufgespalten wird, um es besser verdaulich zu machen.
- Während der Dauer von 10-12 Wochen bekommt Deine Katze ausschließlich dieses Futter.
- Bleib konsequent: Während der Diät darfst Du kein Leckerchen/ bzw. nichts „Fremdes“ füttern.
- Ärztliche Beurteilung: Die Wirksamkeit der Diät kann abschließend erst nach circa. 12 Wochen festgestellt werden. Während dieser Zeit muss die Tierärztin/der Tierarzt einen erneuten Befall oder eine Infektion ausschließen. Klingen die Symptome ab, liegt ursächlich eine Allergie oder Unverträglichkeit vor.
- Nach 12 Wochen fütterst Du Deiner Katze wieder das alte Futter – treten nach etwa 2 Wochen wieder die gleichen Symptome auf, handelt es sich um eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit. Es gilt also die identifizierten Allergene zukünftig zu vermeiden und auslösende Nahrungsbestandteile vom Speiseplan der Katze zu streichen.
So hilfst Du Deiner allergischen Katze
Hat Deine Katze eine Allergie ist die Wahl des optimalen Spezialfutters das A und O. Nahrungsmittelallergien sind, wie andere Allergien, unheilbar. Stattdessen werden sie durch die Vermeidung von Lebensmitteln therapiert, die allergische Ausbrüche auslösen. Verwende deshalb für Deine Katze spezielles Allergie-Futter, das ausgewogen ist und so wenig Zusatzstoffe wie möglich enthält. Wenn Deine Katze allergisch auf ein bestimmtes Fleisch reagiert, solltest Du ein Futter mit einer alternativen Proteinquelle probieren. Wenn dies nicht hilft, benötigt Deine Katze vielleicht ein Futter mit speziell abgebauten Proteinen (hydrolysierter Proteine). Einige Katzen können dramatisch auf Spuren eines störenden Allergens reagieren, was sorgfältig kontrollierte hypoallergene Futtermittel erfordert, während andere Katzen eine höhere Toleranz haben und sich für eine angepasste Version eines typischen Katzenfutters eignen.
Die behandelnde Tierklinik solltest Du bei der Frage nach dem richtigen Futter unbedingt einbeziehen.
Das solltest Du Dir merken
Das solltest Du Dir merken
Dr.Clauder’s für sensible Mägen und Allergiker
Wenn Deine Katze Allergie-Symptome zeigt oder Futterunverträglichkeit vermuten lässt, ist eine langfristige Umstellung ihrer Ernährung nötig. Verwende für Deine Katze Allergie-Futter mit hypoallergenen Eigenschaften, um Symptome schnell zu lindern und ihrem Wiederauftreten vorzubeugen.
Bei sorgfältiger Diätkontrolle ist die Prognose für Katzen mit Nahrungsmittelallergien in der Regel gut.
Futter-Notfall? Die Ernährungshotline hilft
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